Beschäftigte sich Thomas Hobbes noch mit der grundlegenden Frage, wie ein Staat humanistisch zu rechtfertigen sei, versucht John Locke naturrechtlich ein Widerstandsrecht gegenüber einem absolutistischen Herrscher zu rechtfertigen. Dabei fängt er im 1. Treatise on Government an, in dem er gegen Filmers Idee argumentiert, die Gottesgnadentum mit Religion rechtfertigen möchte. Locke argumentiert hier mit seiner Idee des Eigentumserwerbs, die besagt, dass Menschen Eigentum an Gottes Schöpfung erhalten, wenn sie ihre Arbeit mit dieser vermischen. Daraus ergibt sich dann auch der Wunsch der Menschen dieses Eigentum zu schützen. Dafür benötigen sie laut Locke einen Staat, der allgemeines Recht durchsetzt, denn man kann den anderen Menschen nicht per se vertrauen, dass sie dieses Recht nicht verletzen.
Lockes Lösung ist dann auch ein Vertrag aller mit allem, der einen Staat entwickelt, der von allen anerkannt wird. Das ist Lockes Argument gegen einen absolutistischen Staat und begründet das Widerstandsrecht, das er entwickeln will. Dabei ist die Regierungsform des Staates bei Locke erst einmal unabhängig vom Vertrag. Er bevorzugt die Exekutive in der Hand einer einzelnen Person, die Legislative bei mehreren Personen und damit auch eine erste Version von Gewaltenteilung. Die einzige Form von Staat, die Locke hier grundsätzlich ausschließt ist Absolutismus, denn dieser widerspricht dem Naturrecht der Personen.
John Locke begründete mit diesem Dokument, dass zu seiner Zeit sogar den Radikalsten zu radikal war, den modernen Liberalismus und eine Idee wie ein demokratischer Verfassungsstaat zu rechtfertigen sei.